Donnerstag, 1. Juni 2017

Niwärch Gmeiwärch 2017

Samstag, 27. Mai 2017


Zitat von Johannes Gerber auis "Walliser Suonen:
Das Niwärch (neues Werk) ist heute die oberste, die am kühnsten angelegte Wasserleitung von Ausserberg und mit rund 7 km auch die längste. Wahrscheinlich nach dem Unglück von 1311 am Chänilwasser machten sich die Leute am Bischofsberg daran, eine neue Leitung aus dem Baltschiedertal zu planen. Die "Schepfi" lag nicht an der Baltschiedra, sondern am Bächlein Horga, das in der Nähe von Älum in die Baltschiedra fliesst.

Der Hüterweg des Niwärch ist über längere Strecken sehr ausgesetzt und sollte nur von trittsicheren und schwindelfreien Wanderern begangen werden.

Den Stollen kann man ebenfalls begehen. Er ist jedoch nicht beleuchtet. Eine gute Stirnlampe ist empfehlenswert!









Niwärch Gmeiwärch – einst und jetzt
Am Bischofsberg bestanden früher fünf selbstständige Gemeinden: Hohbiel, Hohtenn, Gründen, Leiggern und Raaft. Der definitive Zusammenschluss zur Gemeinde Ausserberg erfolgte erst 1922. Die Suonen waren jedoch nicht eigentlich Gemeindesache. Es waren Geteilschaften (Genossenschaften), die sie bauten und unterhielten. Und wer Rechte besass auf das unentbehrliche Wässerwasser, der hatte auch Pflichten. Eine der Pflichten war das Gmeiwärch. Das waren jedoch nicht nur drei Stunden am letzten Samstag im Mai. Das war harte und gefährliche Arbeit, immer wenn die Situation es erforderte. Um das Wasser wurde gestritten, aber es einte auch. Ohne Wasser und ohne Suonen gab es keine Existenz am Bischofsberg.

Seit 1972 fliesst das grosse Wasser durch den Stollen. Das historische Niwärch wurde eigentlich überflüssig. Die SAC Sektion Blümlisalp übernahm zusammen mit der Ortsgruppe Ausserberg die Aufgabe, das Niwärch als Kulturerbe zu erhalten. Am Gmeiwärch Ende Mai wird die Suone jeweils in Stand gestellt, das Wasser wird angeschlagen, der Hüterweg für gute Alpinwanderer freigegeben. Scheinbar eine Sache von Idealisten ohne zwingende Notwendigkeit. Nur scheinbar: wir ehren mit unserer Arbeit das Leben und Werk von vergangenen Generationen. Wir geben den steilen Hängen im Baltschiedertal Grundwasser und ermöglichen die üppige Vegetation unterhalb des Niwärchs. Wir ermöglichen einen sanften Tourismus – und für mich persönlich: ich gebe den Bergen etwas zurück als Dank für all die schönen Erlebnisse.

Nun noch einige Zahlen zum Gmeiwärch 2017:

ca. 50 Teilnehmende, 36 Blümlisalper, 10 Ausserberger, drei Emmentaler, vier Hikr, Junge, Alte, Männer, Frauen – eben ein echtes Gmeiwärch. Wer von diesem Geist gepackt wird, kommt immer wieder!


Kurz nach acht Uhr kommen die Üsserschwiizer mit dem Lötschberger an

Zu Beginn bei der Chorruderri das historische Gebet

Organisation der Arbeit

Unterwegs zum Arbeitsplatz

Über den Chänilzug

Für mich die unangenehmste Stelle: der Steinbruch

Lawinen zerstören immer wieder den Weg

Wasserhüter Alex mit der wichtigen Gabel

Schaufeln, schaufeln ....

....schaufeln

Eine sagenhafte Stelle: die schöne Meiss

Es eilt - schon um 11 Uhr will man das Wasser anschlagen

Heute hat es viele Gmeinwärcherinnen

Ich bin gespannt, ob das Wasserrad heute läuft

Immer wieder prächtige Blicke ins Baltschiedertal


Edwin, Präsident der SAC Ortsgruppe Ausserberg

Auch hier: schaufeln ...

.... schaufeln

Verdiente Znünipause

Die jungen Ausserberger können zupacken

Die Emmentaler in Aktion


Ze Steinu - die Schöpfe naht

Die Schöpfe - das Wasser fliesst noch spärlich


Auf dem Rückweg von der Schöpfe - eine gefleckte Orchis

Rast und warten auf das Anschlagen

Hansueli hat den Schieber gezogen - das Wasser läuft

Natürlich das Schönste am Gmeiwärch: das Raclette beim Stolleneingang
Üblicherweise folge ich dem angeschlagenen Wasser, bis es vorne bei der Chorruderri ankommt. Dasbraucht jedoch Geduld, weil das sandige und ausgetrocknete Bachbett viel Wasser aufsaugt. Das kann zwischen zwei und drei Stunden dauern. Weil es heute sehr heiss ist, gehe ich durch den Stollen direkt zum Raclette. Zu Hause vermisste ich dann die Fotos von der getanen Arbeit - das Niwärch mit sprudelndem Wasser.

Was macht man da? Ganz einfach - ich bin am 30. Mai über die Gorperi nochmals ins Baltschiedertal und über das Niwärch nach Ausserberg gewandert. Was ich dabei gesehen habe, hat mich begeistert. Es wurde am Gmeiwärch echt gute Arbeit geleistet! So nebenbei: an diesem für mich wunderschönen Tag bin ich auf den beiden Suonen keinem einzigen Menschen begegnet.


Möglichkeit, zum Stollen abzusteigen



Kurz, aber abgrundtief

Ideal bei Regenwetter

In senkrechten Felsen


Eine bauchige Ecke

Ich stehe ins Wasser und putze mit blossen Händen den Rechen

Beim Wasserrad ...

.Es läuft nicht. Schmieren und salben hülfe allenthalben ...

Mit Wasser ist die schöne Meiss noch schöner


Im senkrechten Fels wachsen die Sträucher wagrecht ...

Meine Lieblingsstelle

Die Felsen mit dem Chänelzug kommen in Sicht

Der Steinbruch mit dem Stollenloch

Der Chännelzug

Danke für den Erhalt des Niwärchs

Ab hier geht es nur noch gemütlich weiter



Wanderbare Suonen 2016 siehe hier:

http://wanderbaresuonen.blogspot.ch/



























1 Kommentar:

  1. Wunderbar, so viele Suonenfans bei der Arbeit zu sehen. Danke für diesen spektakuläären Bericht! HG Ruedi

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