Ein Hinweis: Textpassagen, die im Zusammenhang mit dem alta acqua stehen, sind kursiv gesetzt.
Montag, 2. Dezember 2019
Wie immer fahren wir mit dem Eurocity ab Brig direkt nach Venezia Santa Lucia. Mit dem Vaporetto geht es weiter zu unserem Hotel am Eingang der Via Garibaldi. Aussteigen wollen wir an der Haltestelle Arsenale - dies ist nicht möglich, weil sie vom Sturm schwer beschädigt ist.Vor dem Nachtessen im ausgezeichneten Ristorante Nevodi machen wir einen ersten Bummel zum San Pietro. In der Dämmerung ist alles wie eh und je - im Nevodi jedoch mussten praktisch alle elektrischen Geräte ersetzt werden ...
Dienstag, 3. Dezember 2019
Der Tag begrüsst uns mit einem prächtigen Morgenrot. Siehe die zwei Fotos aus unserem Hotelzimmer. Wie immer zieht es uns am ersten schönen Tag hinaus auf die Inseln in der Lagune.
Auf dem Weg zur Haltestelle San Zaccaria: der Blick hinüber zum San Giorgio, reger Betrieb an der Riva degli Schiavoni, die beschädigte Haltestelle Arsenale.
Mit dem Vaporetto geht es nun von San Zaccaria nach Burano. Rechterhand die Insel San Servolo, durchschnittlich ein Meter über Meer, umgeben von einer hohen Mauer. Dann links das östlichste Gebiet von Venedig, die Insel Sankt Helena.
Erstaunlich: die Festung St. Andrea trotzt seit Jahrhunderten dem Acqua alta. Es rauscht hier stadtwärts vorbei .... Später öffnet sich der Blick auf das in höheren Lagen schon verschneite Festland.
Ja - und dann erblicken wir das gigantische Bauwerk Mose. Mit dem biblischen Moses hat es nichts zu tun. Es ist die Abkürzung für Modulo sperimentale elettromecanico. Das Ding soll Venedig vor den Fluten schützen, sollte seit 2016 funktionieren, tut es jedoch nicht. Niemand weiss, ob und wann es dereinst schützt ...
Da ist die Lagune ein erfreulicher Anblick - und schon naht die Insel Burano, ein Kleinod der besonderen Art.
Uns zieht es heute zuerst nach Torcello. Diese Insel hat eine ganz unglaubliche Geschichte. Siehe hier.https://de.wikipedia.org/wiki/Torcello
Wir wollen die kleine Insel erwandern, uns auf den Trono die Attila setzen - und dann etwa 30% der Einwohner grüssen - nämlich Luca, Mauro und Paola. Die Insel hat ca. 10 Einwohner ....
Leider hat das Ristorante Trono di Attila im Dezember geschlossen - und so fahren wir zurück nach Burano. An diesem Ort leidet mein rechter Zeigfinger unter einem nervösen Zucken - deshalb so viele Fotos ....
Auf der Fahrt zum Fondamenta Nove kommen wir bei der Insel San Michele vorbei. Für die Venezianer ein bedeutsamer Ort. Hierhin geht ihre letzte Bootsfahrt ....
Vom Fondamenta Nove geht es durchs Sestiere Castello zum Arsenale, der Schiffswerft und Flottenbasis der ehemaligen Republik Venedig. Unweit davon ist unser Hotel, das Cà Formenta. Im Mittelalter war dieses Gebäude ein Getreidelager. Und nach einer Ruhepause geht es wieder hinaus zum Erleben des Sonnenunterganges.
In der Mitte der Eingang zum Cà Formenta
Die Via Garibaldi - zu Beginn ein Rio Terra (zugeschütteter Rio) - die Fortsetzung der Rio St. Ana.
Canale und Chiesa San Pietro
Die blaue Stunde ...
Mittwoch, 4. Dezember 2019
Auch heute wieder Traumwetter! Erste Blicke aus dem Hotelzimmer. Morgenrot, Fähre vom Lido, ärgerlich: ein Kreuzfahrtschiff. Die vertiefte und verbreiterte Fahrrinne für solche Schiffe ist eine der Hauptursachen für die extremen Acqua alta!
Und noch vor dem Frühstück ein erster Gang vor's Cà Formenta.Welche Farbenpracht!
Riva degli Schiavoni - Dogenpalast - Seufzerbrücke - Piazza San Marco: die Touristenmeile von Venedig. In der Hochsaison ein Getümmel. Im Dezember wie in einer Kleinstadt. Menschen unterwegs zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen.
Anlegestelle Arsenale - schwer beschädigt
Rio dei Greci und der schiefe Greci Campanile
Massive Sturmschäden
Blick vom Ponte Accademia. Auch im Dezember ist auf dem Canale Grande Hochbetrieb.
Die Chiesa Santa Maria della Salute ist eine der beiden Kirchen, die nach einer Pestepidemie gebaut wurden. Am 21. November wird jeweils am Festa della Salute der Verstorbenen gedacht.
An einem solchen Tag unbeschreiblich schön: der Blick von der Salute hinüber zum San Marco.
Das Fondamenta delle Zattere liegt auf der Südseite Venedigs und ist die Flaniermeile der Einheimischen. Kurz nach der Punta Dogana kommt man bei den Anlagen des Bootsvereins Bucintoro vorbei.
Rio de la Fornace
Gondelwerft "Lo Squero" am Rio de San Trovaso
Weiter geht es zum Campo Santa Margherita, dem grössten und lebendigsten Platz der Stadt. Es gibt in Venedig fast unzählige Campi, aber nur eine Piazza! Ähnlich ist es mit den Kanälen: sie heissen meist Rio, nur die ganz breiten sind Canale.
Gemüseschiff am Rio San Barnaba
Und dann geht es für eine kurze Ruhepause zurück ins Hotel und anschliessend dem offenen Meer entlang bis zum südöstlichsten Punkt Sankt Helena. Einfach deprimierend! Die Läden und Trattorien sind geputzt und getrocknet - bis die Sturmschäden behoben sind, wird es dauern!
Zum Tagesabschluss sanftes Licht und Dunkelheit. Man sieht nur noch, was man sehen will.
Donnerstag, 5. Dezember 2019
Schon fünf Tage in Venedig - und wir waren noch nicht auf dem Mercato! Also nichts wie hin! Und wiederum bei Traumwetter!Das Bacino d'Orseolo - Hafen der Gondolieri
Spiegelung beim Hotel Bonvecchiati
Und schon sind wir auf dem Ponte Rialto und bewundern die Palazzi
Neu auf dem Fischmarkt: Fotografieren verboten ...
Der schönste der Palazzi - das Ca' d'Oro
Durchs Sestiero Castello geht es zurück Richtung Hotel. Was tun mit dem angefangenen Tag? Unsere Vaporetto-Karte ist noch zwei Stunden gültig! Also mit dem Schiff durch den Canale di Giudecca, Salute und Zattere aus anderer Sicht.
Links aussen das ehemalige Schweizer Konsulat
Blick hinüber zu den Industrieanlagen von Mestre / Marghera
Beim Ponte degli Scalzi steigen wir aus und gehen zu Fuss zurück zur Riva degli Schiavoni. Nach all den schönen Palazzi holt uns die bittere Realität ein.
Nach diesen Eindrücken zieht es uns wieder in die Romantik der Gässchen rund um den San Pietro. Wäsche trocknen geht auch ohne Auswinde ...
Zum Abschluss des Tages essen wir wie schon oft in der Vecchia Tratorria Bandierette. Die jungen Wirtsleute erzählen uns von ihrem Kampf gegen das Alta Acqua. 80 cm hoch stand das Wasser. Die elektrischen Geräte mussten alle ersetzt werden. Eindrücklich: es wird nicht gejammert! Sie sehen optimistisch in die Zukunft.
Freitag, 6. Dezember 2019
Das Programm des letzten Tages hat Tradition: mit dem Vaporetto zum Bahnhof, Gepäck einstellen, Spaziergang zur Santa Maria Gloriosa dei Frari, ein gutes Mittagessen im Ristorante Dolfin - und dann schon beim Einnachten Beginn der nächtlichen Reise nach Bern. Vor Mitternacht sind wir wieder zu Hause.
Addio Venezia - ritorniamo!
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