Eigentlich wäre ich ja heute unterwegs in Schweden - irgendwo zwischen Kiruna und Narvik. Der Einsturz eines Tunnels in Deutschland hat uns jedoch schon am Samstag in Basel gezwungen, umzukehren und auf unser Fjälltrekking zu verzichten. Eigentlich wäre nun heute die Bisse de Vercorin das Tagesziel gewesen - ein technisches Problem liess den Zug nach Sierre in Brig stehen, und so kurve ich ganz unerwartet mit dem Postauto nach Visperterminen und lasse mich mit der Sesselbahn bequem nach Giw hinauftragen.
Und gleich habe ich sie in alter Pracht vor mir, die Berge, die mich den ganzen Tag begleiten werden: Weisshorn und Mischabel.
Weisshorn und Bishorn |
Mischabel |
Der direkte Anstieg hinauf zum Gibidumpass ist anfänglich nicht gerade erbaulich - der steile und kiesige Weg ist eine planierte Skipiste, aber nach einer Viertelstunde hat man es hinter sich. Es zeigt sich bald der dritte markante Gipfel, das Bietschhorn, das Bietschi, wie mein verstorbener Freund Bidi jeweils gesagt hat.
Das Bietschhorn - das Bietschi |
Blick ins Rhonetal und hinüber nach Zeneggen |
Der Gibidumsee ist der Speichersee der Heido Suone. Hier ein Zitat aus dem Wanderbuch "Wandern an sagenhaften Suonen" von Johannes Gerber:
Der Heido wird um 1305 erstmals urkundlich erwähnt. Man sagt aber, dass die Suone aus römischer Zeit stamme. Der Name Heidenwasser deutet eventuell auch auf einen Ursprung bei den "heidnischen Sarazenen" hin. Vielleicht ist der Heido die älteste Suone im Wallis.
Und eben: hinter dem Gibidumsee auf der flachen Passhöhe guckt das Bietschi hervor - und wenn man Glück hat, spiegelt es sich im See.
Im Zentrum das Bietschi - rechts davon der Sendeturm auf dem Gibidum, Pt. 2316 |
Glasklares Wasser |
Und tatsächlich: es spiegelt sich auch heute! |
Nun noch ein Blick ins Nanztal mit dem Fletschhorn |
Alphütten auf dem Gibidumpass |
Bietschi ade ..... |
Weisshorn |
Mischabel |
Weisshorn und Mischabel auf einen Blick |
Bald schon komme ich auf dem Sädolti an und nehme mir vor, ein nächstes Mal von hier aus den Panoramaweg zu gehen. Dieser führt hinüber auf die Gsponer Suone.
Unterwegs sehe ich auffällig viele Pilze. Ob es Kuh-Röhrlinge (Suillus bovinus) sind, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Jedenfalls scheinen sie nicht begehrt zu sein.
Im Abstieg nach Gspon öffnet sich der Blick wieder ins Rhonetal und hinüber zu den sonnigen Halden von Ausserberg und Eggerberg.
Und dann in Gspon ein Kuriosum: der höchste Fussballplatz Europas. Hier wurden 2008 und 2012 Bergdorf-Europameisterschaften durchgeführt. Das scheint mir einiges sinnvoller als Olympische Spiele ....
Ein Stadion von solcher Bedeutung muss natürlich einen klingenden Namen haben:
Ottmar Hitzfeld
Gspon Arena
Facts aus SchweizMobil
Länge 9 km
Auf-/Abstieg 364 m/441 m
Min./Max. Höhe 1893 m/ 2203 m
Anreise
Von Visp mit dem Postauto nach Visperterminen, von Visperterminen mit der Sesselbahn nach Giw.
Rückreise
Von Gspon mit den sehr luftigen Luftseilbahnen über Staldenried nach Stalden, von Stalden mit der MGB (Matterhorn-Gotthard-Bahn) nach Visp.
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