Donnerstag, 14. März 2019

Hohganthütte - drei Männer im Schnee

Montag/Dienstag, 12./13. März 2019




Route:  
Lombachalp Parkplatz - Feldmoos - Schwarzbach Möser - Pt. 1642 - Ällgäuli - Hohganthütte - Schluecht - Schärpfenberg - Hinteres Hübeli -  Kemmeribodenbad

Facts: 

16 km, 450 Hm Aufstieg, 1000 Hm Abstieg, 2 Tage, WT 3, 14 km spuren im Neuschnee

In meiner aktiven Zeit als freiwilliger Naturschutzaufseher im Hohgantgebiet bin ich den Weg von Habkern ins Kemmeribodenbad oft gegangen, im Sommer auch eintägig und über die Gipfel. Die Schneeschuhtour mit meinen Bergkameraden Hannes und Res ist eine schöne Erinnerung an vergangene Zeiten.


Ankunft und Einkehr im Jägerstübli auf der Lombachalp


Heute noch prächtiges Winterwetter


Die Lombachalp ist frisch verschneit

Die Loipen sind frisch präpariert - auf dem Schneeschuhtrail müssen wir spuren

Der Hohgant kommt ins Blickfeld - rechts aussen der Schibegütsch


Der Schibegütsch (Schrattenflue) herangezoomt

Der Brienzergrat vom Tannhorn zum Augstmatthorn

Das Tannhorn (links aussen) habe ich in jungen Jahren oft bestiegen

In fast föhnigem Blau die "Sörenberger" Haglere und Nünalpstock

Bei Pt. 1642 führt links die markierte Route zum Bolberg und rechts zuerst abwärts und dann durch den Bergwald hinauf zur Alp Ällgäuli. Der Aufstieg im tief verschneiten Wald fordert mich - die Kamera bleibt im Rucksack.

Alp Ällgäuli - in der Mitte der Furggegütsch, rechts im Sattel die Hohganthütte

Die Hohganthütte der SAC Sektion Emmental

Die Hohganthütte war der Ausgangspunkt für die Aufsichtsgänge. Meist waren wir zu zweit, nicht selten stieg ich allein auf zur Hütte. Ich hatte das Privileg, einen eigenen Hüttenschlüssel zu besitzen. Ich konnte öffnen und schliessen nach Belieben. Tempi passati. Wir leben ja im digitalen Zeitalter. Schlüssel sind altmodisch. Aussen an der Tür klebt eine Tastatur, man hat einen Code, tippt Gartenhag und eine mehrstellige Zahl, ein kurzes melodiöses Piepsen ertönt - und auf springt die Tür. Auf - aber nicht mehr zu. Es stürmt und schneit in der Nacht, die offene Tür poltert, sie will und will nicht schliessen. Wie waren es doch schöne Zeiten, als man mit soliden Riegeln die massive Tür so richtig schliessen konnte!

Dem Ofen gelingt es nicht, die Stube zu erwärmen

Für Augenblicke zeigen sich die Hochalpen

Der Blick hinüber zum Brienzergrat

Am Abhang der Brönlisflue waren heute Gämsen unterwegs


Die Hohganthütte - 1948 erbaut, 1972 erweitert. Für die Erweiterung half ich Steine heranschleppen.

Blick hinunter zur Widegg



Nach stürmischer Nacht schien am Mittwochmorgen kurz die Sonne. Der Hohgant wollte sich nicht so recht zeigen. Wir entschieden, ins Kemmeribodenbad abzusteigen. Wir hatten so Rückenwind, die Orientierung ist bei solchen Verhältnissen nicht einfach. Ich hatte die Route ins GPS geladen - Res und ich kennen die Tücken des Abstiegs.


Sonne, dann wieder Nebel ....

....dann wieder Sonne

Trotz dem schönen Tischtuch haben wir nicht hier gefrühstückt ...

Prächtiges Wetter für den Gang hinunter zum WC

Und prächtiges Wetter für das Aufräumen der Hütte

Nach dem nicht einfachen Schliessen der Hütte begannen wir bei mässiger Sicht den Abstieg. Alles war tief verschneit, nirgendwo eine Spur, die Markierungen stellenweise spärlich. Oberhalb der Schluechthütte musste dann natürlich dokumentiert werden.

Die Schluechthütte in Sicht

Res kurz vor der Schluechthütte



Hannes vor der Hütte

Die Schluechthütte hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Mein Vater war mit dem Hirten befreundet. Wenn er mit seinen Rindern ins Ahorni oder Steini zog, durften wir im Stübchen übernachten. Für mich das erste Mal war dies wohl im Jahr 1948 - da bestieg ich das erste Mal den Hohgant.

Res spurt unterhalb der Schluecht

Die Alp Schärpfenberg kommt in Sicht. Aprilwetter ...

Blick zurück - drei Spuren, drei Männerr im Schnee

Rast auf Alp Schärpfenberg. Auch diese Alp wird von Habkern bestossen.

Und dann ging es zügig hinunter ins Kemmeribodenbad. Das Postauto wartete schon auf uns, aber die Zeit reichte doch noch für ein Kafi. Der Abstieg war ja vielleicht etwas grenzwertig. Aber ich freute mich sehr, mit meinen beiden Kameraden vom August 2018 wieder unterwegs zu sein. Das ist gar nicht selbstverständlich!